Römische Funde
2011 wurde bei Bauarbeiten auf dem Weingut Kolb ein Sandsteinsarkophag entdeckt. Durch die Bodenverhältnisse am Fundort blieb das innenliegende Skelett nahezu unversehrt erhalten. Die Bestattete war wohl eine wohlhabende Frau aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.
Als Beigaben wurden zwei gläserne Trinkgefäße, zwei Aufbewahrungsgläser für Öl, ein Kosmetikbehälter, ein Keramik-Gefäß und ein Obst- oder Traubenmesser gefunden.
Neben dem Sarkophag gibt es in Weinolsheimer Gemarkung nur wenige Hinweise auf die römische Besiedlung. Mit großer Wahrscheinlichkeit gehörte das Grab zum Gräberfeld eines nahegelegenen Gutshofs (villa rustica). Bisher wurde dieser aber noch nicht sicher lokalisiert.
Im Kirchhof der katholischen Kirche St. Peter wurde ein spätrömischer Steinsarkophag gefunden, der dort noch immer steht.[1] Bei und unter der Kirche befinden sich römische Mauerreste, die eventuell zu einem Gutshof gehört haben können.[2] Durch die Gemarkung des Ortes führte außerdem eine römische Straße.
Ein fränkisches Gräberfeld aus dem 6. und 7. Jahrhundert belegt eine Besiedlung des Gebiets von Weinolsheim auch kurz nach der römischen Zeit. Es wurde 1973 bei Bauarbeiten im damaligen Neubaugebiet „Rote Hecke“ gefunden.
Verfasser: Lutz Luckhaupt
[1] Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.2: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011, S. 246.
[2] Lang, Werner: Heimatbuch Landkreis Mainz. Oppenheim 1967, S. 166. Siehe auch Bayer, H.: Die ländliche Besiedlung Rheinhessens und seiner Randgebiete in römischer Zeit. MZ 62 (1967), S. 125-175, hier S. 174.